Veranstaltungarchiv 2015
Vergangene Ereignisse
Freundeskreis Karl May Berlin—Brandenburg e. V.
Balduin Möllhausen —
ein Preuße im Wilden Westen
Freundeskreis-Veranstaltung (38)
Vortrag: Dr. Peter Bolz
Informationen: Balduin Möllhausen (1825—1905) war einer der bekanntesten Reiseschriftsteller des 19. Jahrhunderts. Es ist seit langem erwiesen, dass Karl May vieles von ihm übernommen hat, vor allem Schilderungen der Landschaft und der Indianer des amerikanischen Südwestens.
Nach seiner ersten Reise nach Nordamerika (1851—52) wurde Alexander von Humboldt auf ihn aufmerksam und empfahl ihn für zwei von der amerikanischen Regierung organisierte Expeditionen in das Gebiet des Colorado River. Möllhausen verfasste darüber nicht nur ausführliche Reiseberichte, sondern diente auch als Illustrator. Von ihm stammt die früheste Ansicht des Grand Canyon, und er war der erste, der Mohave- und Walapai-Indianer im Bilde festhielt.
Zudem war er ein großer Geschichtenerzähler, und nach seinen Reisen gehörte er zur »Tafelrunde« des Prinzen Friedrich Karl von Preußen (1828—1885), die sich regelmäßig im Jagdhaus Dreilinden traf. Seine nahezu vierzig Romane brachten Möllhausen den Beinamen “the German Cooper” ein, hinzu kamen zahlreiche Erzählungen und Geschichten in Zeitschriften. In Potsdam, wo er ab 1855 als Kustos der Königlichen Bibliothek beschäftigt war, und auch nach seinem Umzug nach Berlin 1886 galt er als kuriose Erscheinung. Er ließ sich gerne in seinem alten Trapperanzug fotografieren, in dem er angeblich auch begraben wurde.
Mit seinen Romanen und Erzählungen, in denen er auf seine Erfahrungen im amerikanischen Westen zurückgriff, begab er sich in unmittelbare Konkurrenz zu Karl May. Dabei wurmte es ihn offenbar, dass dieser mit seinen frei erfundenen und völlig übertriebenen Geschichten erfolgreicher war als er, denn seine Nachfahren erzählen noch heute, dass der Name Karl May im Hause Möllhausen nicht ausgesprochen werden durfte.
Seine Bücher werden erstaunlicherweise heute immer wieder neu aufgelegt, und seine bildlichen Darstellungen von Landschaften und Indianern, die sich im Ethnologischen Museum Berlin, im Neuen Palais in Potsdam, in der Oklahoma Historical Society in Oklahoma City und im Amon Carter Museum in Ft. Worth, Texas, befinden, sind wertvolle Zeugnisse aus der Pionierzeit des amerikanischen Westens.
Ort: Arminiusmarkthalle → Zunftwirtschaft | Arminiusstraße 2—4 | 10551 Berlin-Moabit (gegenüber vom Bezirksamt Mitte, Nähe U-Bahnhof Turmstraße (ca. 200 Meter), erreichbar auch mit den Buslinien 101, 123, 187, 227, 340 und 341 → Stadtplanausschnitt
Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen!
Eintritt: frei
Holger Saarmann & Vivien Zeller
Lieder, so deutsch wie der Wilde Westen
Künstlerankündigung: Dass Karl May (1842—1912) nie einen Fuß in den Wilden Westen setzte, ist hinlänglich bekannt. Seine wilde Jugend dagegen kaum: Armut, Blindheit, von Teufeln und Gendarmen gejagt, sieben Jahre Knast … Mays Biografie liest sich wie ein Märchen.
Und seine Werke als Liederkomponist dürften ebenso überraschen wie die Tatsache, daß es zu seiner Zeit in Nordamerika wahrhaftig deutschsprachige Countrymusik gab: Spirituals, Volks- und Kinderlieder mitten aus dem realen (Farm-)Alltag der Neuen Welt. Vieles davon im charakteristischen Gemisch süddeutscher Dialekte, dem »Pennsylvania Dutch«.
Liedermacher Holger Saarmann (Preisträger bei »Songs an einem Sommerabend 2007«) und die Berliner Folkmusikerin Vivien Zeller (u. a. Geigerin bei Malbrook & Kwart) bieten im Duo einen bunten, höchst unterhaltsamen Lieder- und Lese-Abend voller erstaunlicher (Wieder-)Entdeckungen. Vorurteile gegenüber Countrymusik können den Überraschungseffekt steigern.
Das Programm wurde in den zehn Jahren seit der Premiere immer wieder umgestaltet.
Mehr zum Inhalt: siehe Premiere
Ort: Café Budzinske | Pariser Straße 56 | Berlin-Wilmersdorf
Eintritt: frei (»für alle, die am Spendenhut nicht geizen«)
Freundeskreis Karl May Berlin—Brandenburg e. V.
»Ein Wigwam steht in Radebeul«
Zur Neukonzeption der Ausstellung
»Indianer Nordamerikas«
im Karl-May-Museum Radebeul
Freundeskreis-Veranstaltung (39)
Vortrag: Robin Leipold (Karl-May-Museum)
Zum Inhalt: Das 1928 eröffnete Karl-May-Museum in Radebeul ist eine kulturelle Einrichtung der besonderen Art innerhalb der deutschen Museumslandschaft. Es vereint durch seine unterschiedlichen Facetten als ethnologisches, literaturwissenschaftliches und kulturgeschichtliches Museum verschiedene museale Typen in sich. Die mit Karl May verbundenen Räumlichkeiten und Erinnerungsstücke im Blockhaus »Villa Bärenfett« atmen bis heute den Geist des berühmten sächsischen Schriftstellers sowie des ersten Museumsverwalters Patty Frank.
Um die Faszination dieses Ortes auch für die Zukunft lebendig zu halten, erarbeitete seit 2010 im Zuge der »Vision Neues Karl-May-Museum« ein Team aus Wissenschaftlern und Museumsmitarbeitern eine umfangreiche Konzeption für die Neupräsentation der Indianerausstellung. Der Vortrag präsentiert Eckpunkte der neuen Konzeption und geht überdies der Frage der Zukunftsfähigkeit des Museums nach.
Ort: Arminiusmarkthalle → Zunftwirtschaft | Arminiusstraße 2—4 | 10551 Berlin-Moabit (gegenüber vom Bezirksamt Mitte, Nähe U-Bahnhof Turmstraße (ca. 200 Meter), erreichbar auch mit den Buslinien 101, 123, 187, 227, 340 und 341 → Stadtplanausschnitt
Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen!
Eintritt: frei
15:00 Uhr
Freundeskreis Karl May Berlin—Brandenburg e. V.
11. Ordentliche Mitgliederversammlung
Geschlossene Gesellschaft
Aus der Tagesordnung: Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden | Finanzbericht des Geschäftsführers | Bericht der Kassenprüfer | Anträge
Ort: Greifenberger Straße 31 | 12355 Berlin-Rudow
Theaterdiscounter
KarlMaySelf
Leben in Wild West Manier
Veranstalterinformationen: Durch den weiten Wilden Westen reitet stolz, mutig und reinsten Herzens der einsame Held der Abendsonne entgegen. Er kann alles erleben. Und alles sein. Dieser Held ist Karl May — in seinen Geschichten. Als er sich wirklich auf die Reise begab, erlitt er einen Nervenzusammenbruch.
Die Schauspieler nehmen ihr Publikum mit auf eine ereignisreiche Abenteuerreise durch Geschichten und Leben von Karl May. Leichterhand lassen sie immer neue Szenerien entstehen, wechseln rasant zwischen Dschungelerkundung, Westernsaloon und sächsischer Provinz. Die humorvollen Verknüpfungen zwischen Romanschauplätzen und Biographie zeichnen höchst unterhaltsam einen faszinierenden Kosmos Karl May.
Anhand von Karl Mays Autobiografie bewegt sich dieser Abend an der Grenze von Realität und Fiktion. Auch heutige Identitäten drohen in der Überfülle an Möglichkeiten zu ertrinken oder in der steinigen Realität zu vertrocknen. Der Authentizitätswahn des Reality-TV und die radikale Fiktionalisierung in den Social Media zerreiben jede wahrhaftige Individualität. KarlMaySelf duelliert sich mit dem Diktat des Echtsein. Gewählte Waffen: Spaß, Unterhaltung und jede Menge Cowboys.
Eintritt: 13,— € (ermäßigt: 8,— €)
Tickets können online gebucht werden
Ort: Theaterdiscounter | Klosterstraße 44 | 10179 Berlin
Freundeskreis Karl May Berlin—Brandenburg e. V.
Deutsche Auswanderung nach Amerika
Reales Geschehen und Fiktion bei Karl May
Freundeskreis-Veranstaltung (40)
Vortrag: Malte Ristau
Informationen: Wer sich im Gefolge Karl Mays auf Reisen begibt, trifft allerorten auf Deutsche. In Nordamerika ist die Trefferquote noch höher als in anderen Weltteilen. Tatsächlich konnte man dort im Zeitraum der fiktiven Reisen Menschen mit deutschem Migrationshintergrund zuhauf antreffen. Zwischen 1820 und 1893 wanderten insgesamt rund fünf Millionen Deutsche in die USA aus. Als Wirtschaftsflüchtlinge würde man die übergroße Mehrheit heute wohl bezeichnen. Der Schriftsteller baute farbige Schicksale geschickt in seine Handlungen ein. Mit Martin Baumann, dem Sohn des Bärenjägers, sowie Bloody Fox, dem Geist des Llano estacado pflanzte er gar zweimal einen Migranten der zweiten Generation als Titelhelden in unser Gedächtnis. Unsere Vorstellungen über die transatlantische Auswanderung zumindest hat Karl May erheblich beeinflusst. Amtliche Statistiken bestätigen einiges von dem, was wir bei ihm gelesen haben. Anderes stellt sich freilich beim näheren Hinsehen deutlich anders dar. Nennenswerten Einfluss auf die Auswanderungen selbst dürften die Geschichten unseres Autors nicht ausgeübt haben.
Ort: Arminiusmarkthalle → Zunftwirtschaft | Arminiusstraße 2—4 | 10551 Berlin-Moabit (gegenüber vom Bezirksamt Mitte, Nähe U-Bahnhof Turmstraße (ca. 200 Meter), erreichbar auch mit den Buslinien 101, 123, 187, 227, 340 und 341 → Stadtplanausschnitt
Auch Nichtmitglieder sind herzlich eingeladen!
Eintritt: frei
19:00 Uhr
Freundeskreis Karl May Berlin—Brandenburg e. V.
Adventsfeier des Freundeskreises
Geschlossene Gesellschaft
Ort: Der private Veranstaltungsort wird den Mitgliedern separat bekannt gegeben.